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Das Wei House ist das beste versteckteste chinesische Restaurant Berlins

Wei House, auch unter dem Namen Chuan House zu finden, ist ein chinesisches Restaurant in Friedrichshain – und zwar ein ziemlich gutes. Das Lokal hat sich längst einen treuen Stamm an Kundschaft aufgebaut mit Sichuan-Küche und Dim-Sum-Kultur. Ein Besuch.

Opulent im Ambiente: das chinesische Restaurant Wei House. Foto: Wei House
Opulent im Ambiente, zeitgenössisch im Geschmack: das chinesische Restaurant Wei House. Foto: Wei House

Wei House fliegt unter dem Radar

In Berlin gut, ja sogar sehr gut chinesisch zu essen, ist längst keine unüberwindliche Aufgabe mehr: Alteingesessene Familienrestaurants wie Good Friends, Aroma und Da Jia Le stehen da ganz gleichberechtigt neben jungen Lokalen wie Chungking Noodles, Shaniu’s, Wen Cheng oder dem minimalistischen Fine Dining-Atelier UUU und neuen Hotpot-Erlebnisparadiesen, wie dem ShooLongKan auf der Meineckestraße. Und die Beliebtheit der chinesischen Küche sorgt dafür, dass kaum eine Neueröffnung lange ein Geheimnis bleibt.

Eigentlich – denn das Wei House, bzw. Chuan House auf der Landsberger Allee (das Lokal ist unter beiden Namen zu finden), gleich am Volkspark Friedrichshain, schafft es bislang, erfolgreich unter dem Radar zu fliegen. Und die Betonung liegt dabei auf erfolgreich, denn schnell hat sich das auf Sichuan-Küche spezialisierte Restaurant des chinesisch-deutschen Betreiberpaares einen treuen Stamm an Gästen aufgebaut, erzählt der Mann der Besitzerin Weiwei Wan, der gleichzeitig mit herzlicher Berliner Schnauze den Service übernimmt.

Immer wieder zurückzukommen, fällt hier allerdings auch nicht schwer: Die Räumlichkeiten wecken mit ihren opulenten chinesischen Schnitzereien Erinnerungen an klassische chinesische Gastronomiebetriebe, die Küche aber erlaubt sich, unangepasst an den europäischen Gaumen, betäubende Schärfe, vollmundige Säure, Süße und Umami mit großem Effekt zu kombinieren.

Sichuan-Küche und viele Teller zum Teilen

Für die Teigtaschen sollte man am besten schon nachmittags ins Wei House kommen. Foto: Wei House

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Fein ausbalancierter Geschmack zeichnet zwar alle Küchen Chinas aus, aber auf die Region Sichuan, mit der charakteristischen säuerlichen und betäubenden Schärfe des Sichuan-Pfeffers, málà auf Chinesisch, passt das besonders. Aber auch die Dim Sum-Kultur Hongkongs, die auf der umfangreichen Karte mit einer Vielzahl von kleinen Tellern zum Teilen vertreten ist, findet hier Platz.

Es lohnt sich, die ganze Karte im Wei House zu erkunden. Foto: Wei House

Neben wunderbaren Variationen von bekannten Klassikern, wie dem chinesischen Gurkensalat, sind das etwa sommerlich-knackige grüne Bohnen in einer feinen Ingwer-Essig-Sauce, errichtet zu einem leuchtend grünen Turm. Und handgemachte Teigtaschen mit verschiedensten Füllungen, die wohlig vor sich hin dampfen. Nachmittags solle man übrigens kommen, verrät uns die Betreiberfamilie, wenn die Teigtaschen ganz frisch gefüllt wurden. Dann sind sie gebraten ein Traum.

Wei House: Platz im Olymp der chinesischen Küche Berlins

Macht aber nix, wenn man dieses kurze Fenster am Nachmittag verpasst, denn es gibt ja noch eine ganze Karte, die die Region Sichuan erkundet. Der Klassiker Mapo-Tofu findet sich darauf, Ehrensache, und zwar sowohl traditionell mit Rinderhack, als auch in einer vegetarischen Version. Mindestens ebenso gekonnt aber wird mit Fisch gekocht: Der Sichuan-Fischtopf ist nicht weniger als eine Wucht. Zart pochierter Fisch und Pak Choi treffen auf betäubenden Sichuan-Pfeffer, Chili und eine ganze Gewürzpalette, die dem furchtbar abgenudelten Begriff „Geschmacksfeuerwerk“ neues Leben einhaucht. Allein damit hätte Weiwei Wan einen Platz im Olymp der chinesischen Küche Berlins verdient – doch das würde dem sympathischen, ambitionierten Familienbetrieb Unrecht tun, dessen ganze Karte erkundet werden will.

  • Wei House Landsberger Allee 6, Friedrichshain, Di–So 17.30–23 Uhr, Website

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