Musik

Fête de la Musique am 21. Juni 2024 in Berlin: Lang lebe der Sommer!

Am 21. Juni 2024 ist es wieder so weit: Pünktlich zum Sommeranfang feiert ganz Berlin bei der Fête de la Musique. Auf mehr als 300 Bühnen spielen hunderte Bands, Solisten, Orchester, Chöre und DJs. Diesmal soll es noch vielfältiger, noch inklusiver und noch grüner werden, ein besonderer Fokus liegt auf dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Raus auf die Straßen, raus in die Stadt – Musik für alle!

Ob echte Rocker, coole Jazzer, hippe Singer-Songwriter oder feurige Percussionisten: Die Fête de la Musique kennt keine Genregrenzen. Foto: Jim Kroft
Ob echte Rocker, coole Jazzer, hippe Singer-Songwriter oder feurige Percussionisten: Die Fête de la Musique kennt keine Genregrenzen. Foto: Jim Kroft

Fête de la Musique 2024: Raus auf die Straßen, raus in die Stadt!

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„Wir haben eine Rekordzahl bei den Anmeldungen der Veranstaltungsorte“, sagt ein sichtlich zufriedener Björn Döring während einer internen Veranstaltung der Fête de la Musique im Weddinger Centre Français. Da sind es noch zwei Monate bis zum Tag X, dem 21. Juni 2024: Sommeranfang und traditioneller Austragungstag der größten Musikparty der Stadt. Dörings Agentur Fachhandel für Ereignisse richtet seit Jahren die Fête de la Musique im Auftrag des Musicboard Berlin aus.

Die Sache ist mittlerweile staatstragend, das Budget für das Projekt fest im Haushalt verankert. Musik für alle, umsonst und draußen und drinnen, eigentlich überall, und alle dürfen mitmachen, alle sollen kommen. So in etwa lässt sich das ursprünglich in Frankreich erdachte Konzept beschreiben, das auch in Berlin längst zum alljährlichen Ritual des stadtweiten Ausgehens gehört. 

Raus auf die Straßen, raus in die Stadt! Früher war bei der Fête de la Musique halb Kreuzberg gesperrt, rund um die Wiener und Oranienstraße ging nix mehr, in den Mauerpark kamen bis zu 20.000 Menschen, um sich auf der Megabühne Stars wie Moderat anzuschauen. 2024 geht es bei der Berliner Fête de la Musique ruhiger zu, dezentraler, kleinteiliger, weiter gestreut, auch wenn alles in allem so viele Orte und Künstler beteiligt sind wie noch nie zuvor. Vielfalt statt Großevent, so lautet die Devise.  

Die Fête de la Musique gehört zum Kulturprogramm der Fußball-Europameisterschaft 2024

Was von außen wie ein buntes und spontanes Fest daherkommt, ist eine minutiös und professionell vorbereitete Unternehmung. Unzählige Genehmigungen müssen vorab bei den Ämtern eingeholt werden, die GEMA will ihren Anteil. Die Webseite mit der riesigen Datenbank, in der sich alle Termine finden lassen, ist eine logistische Herausforderung, auch das Stadtmarketing spielt eine Rolle. Es gibt Plakataktionen, und in diesem Jahr ist die Fête de la Musique sogar EM-Partner und gehört zum offiziellen Kulturprogramm der Fußball-Europameisterschaft 2024. Am 21. Juni treffen Polen und Österreich im Olympiastadion aufeinander, das dürfte die Stimmung in der Stadt zusätzlich aufheizen.

Mehr als 330 Spielorte haben sich 2024 für die Fête de la Musique angemeldet. Von großen Musik-Clubs und kleinen Freiflächen über Kieztheater, Kneipen, Kirchen, Schulen und Jugendhäuser. Alle wollen mitfeiern, Konzerte veranstalten – spielen und spielen lassen. Vom Brandenburger Tor bis nach Spandau und zurück nach Köpenick liegt dann die Musik in der Luft, hunderte Bands, Solokünstler, DJs, Chöre, Ensembles und Orchester musizieren in allen erdenklichen Stimmungen, Stilen, Genres und Qualitäten. Szeneveteranen und Kinder sind dabei, international erfahrene Acts und blutige Amateure. 

In jedem Jahr gibt es einen Partnerbezirk, auf den ein besonderer Fokus gelegt wird. Diesmal ist es Tempelhof-Schöneberg, und so findet die Eröffnungsveranstaltung des Bezirks bereits einen Tag vorher, am 20. Juni, auf der schwimmenden Bühne im Hafen Center (Tempelhofer Damm 227, Tempelhof) statt. Auch vor und im Rathaus Schöneberg wird musiziert, teilweise sogar auf dem legendären „Kennedy-Balkon“, geplant ist zudem eine Straßenmusikmeile. Und wer eine ganz besonders engagierte Bühne erleben will, sollte sich das Programm der Leo Kestenberg Musikschule (Grunewaldstr. 6, Schöneberg) anschauen.

Musterbeispiel für die Durchführung inklusiver und nachhaltiger Kulturveranstaltungen

Es ist der egalitäre Charakter der Fête de la Musique, der ihren einzigartigen Reiz und ihre stadtgesellschaftliche Bedeutung ausmacht. Denn die Fête ist zwar ein gewaltiges Fest der Musik, sie ist aber auch ein Musterbeispiel für die Durchführung inklusiver und nachhaltiger Kulturveranstaltungen. In Absprache mit der Initiative Pinc Music, einer Plattform für inklusive Musik, können interessierte Spielorte über die Webseite der Fête inklusive Bands buchen. Und das von der Landschaftsplanerin und Transformationsmanagerin Birte Jung geleitete Programm „Greener Fête de la Musique“ hat sich zum Ziel gemacht, die Fête nachhaltiger zu gestalten.

„Es geht um ein fundiertes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Kultur, Umwelt und Gesellschaft“, sagt Jung, unter deren Ägide in diesem Jahr erstmals eine Art Gütesiegel an Spielorte verliehen wird, die sich bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen besonders hervorgetan haben. Dies beginnt bei Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der Nutzung erneuerbarer Energien und reicht bis zu sozialen Aspekten wie der Barrierefreiheit. Erklärtes Ziel ist es, die Fête de la Musique 2030 klimaneutral zu machen. „Wir wollen eine Vorbildfunktion einnehmen und zeigen, dass nachhaltige, klimasensible und umweltverträgliche Veranstaltungen dieser Größenordnung möglich sind“, sagt die Berliner Wissenschaftlerin.

Noch ist es nicht so weit, aber das Team um Björn Döring ist auf einem guten Weg dorthin, und eines ist ohnehin sicher: Der 21. Juni gehört der Musik in dieser Stadt. Dafür steht die Fête de la Musique 2024 mehr denn je!


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